Auftrag: Vergleich der 13 Aufträge des M1 Projektes mit
der Theorie zur
Leittextmethode im Bezug auf
A) Zielsetzungen
B) Vorgehen
C) Leistungsnachweis
D) Themenwahl
Theoretische Grundlagen:
·
Reich, K.
(2009). Lehrerbildung konstruktivistisch gestalten Beltz & Gelberg
1. Einleitung:
Die Leittextmethode ist eine Lernmethode, die vor
allem in der beruflichen Ausbildung eingesetzt wird und sich vor allem dadurch
auszeichnet, dass die Lernenden in kleinen Gruppen (eine) Aufgabe(n) bearbeiten
und sich damit Ihr Wissen größtenteils selbst erarbeiten. Anhand von Leittexten
(und Leitfragen) produzieren sie dabei eine Art „Werkstück“. Wie das Ergebnis,
das angestrebte Produkt, zum Schluss tatsächlich aussieht, bleibt dabei – im
Rahmen gewisser Vorgaben- den Lernenden frei überlassen. Das endgültige Produkt
steht zwar auf den ersten Blick im Focus der Lernenden, dient aber tatsächlich
„nur“ als eine Art Leitprodukt, dessen Planung,
Erstellung, und Bewertung wie ein roter Faden durch den Lernprozess führt. Durch
eine dominant aktive, handelnde Lernmethodik werden somit sowohl
Fachkompetenzen als auch fachübergreifende Kompetenzen geschult.
Im Folgenden soll das durchgeführte 1M Projekt mit
der Leittextmethode verglichen werden, wobei es gilt, das besondere Augenmerk
auf die Zielsetzungen (Kapitel 2) , das Vorgehen (Kapitel 3), den Leistungsnachweis (Kapitel 4) und die
Themenwahl (Kapitel 5) zu legen:
2. Analyse des M1-Projektes bezüglich der Zielsetzungen der Leittextmethode
Das Ziel der Leittextmethode ist es, den Lernenden
anhand von Leittexten und Leit- fragen eine
Art roten Faden zu geben, anhand dessen sie sich - in einem schaffenden
Handlungsbezug eingebettet- ihr Wissen eigenständig aneignen. Dieser
konstruktivistische Ansatz stützt sich auf die Erkenntnis, dass Wissen, das man
durch Erfahrungen gewonnen, sich also selbst konstruiert hat, von
längerfristiger Dauer ist als serviertes, sogenanntes „fast food“ Wissen, das man
nur von einer Lehrperson übernommen hat und das nur von kurzweiliger Dauer
ist. Durch die Komplexität und wenig
vorgabenbasierte, teamorientierte Ausrichtung des Projektes erfahren die
Lernenden den gesamten Entwicklungsprozess von der Planung, Durchführung bis
hin zu seiner Evaluation. Dadurch werden zahlreiche fach-übergreifende
Kompetenzen wie Kreativität, Eigeneinschätzung, Organisations-talent, sowie (projektspezifisch)
zahlreiche (fachfremde) Methodenkompetenzen gefördert. Nicht zuletzt durch die
stark implementierte Teamarbeit werden vor allem auch die sozialen Kompetenzen der
Lernenden geschult.
Im dem erlebten 1M Projekt ging es um die
Auseinandersetzung mit dem menschlichen Stoffwechsel. Angeleitet durch die einzelnen Aufträge
bestand die „Leitaufgabe“ darin, in 2er Gruppen mittels der online Software Prezi
ein 3D Modell des Menschen zu erstellen, das sich vor allem auf den
Verdauungsapparat konzentriert. Die Prezi Präsentation stellte somit das
angestrebte „Werkstück“ dar. Die einzelnen Aufträge (zusammengefasst im
Auftragsjournal) stellten den Leittext dar, anhand dessen das Modell immer mehr
erweitert wurde, wobei diese „Anleitungen“ jedoch nur grobe Vorgaben machten. Interessanterweise
führte die anzufertigende „Werkarbeit“, die Prezi
über das Verdauungssystem des Menschen,
bei gewissenhafter Bearbeitung am Ende zu einem „neuen, interaktiven Leittext“,
der in einem abzulegenden Leistungsnachweis als Informationsquelle auch benutzt
werden durfte.
Die Art und Weise des Outputs blieb gänzlich den
Lernenden überlassen. Selbst gewisse Vorgaben (das Führen eines Blogs, der den gesamten
Arbeitsprozess protokolliert, reflektiert, und evaluiert) wurden frei gestellt,
sollten sich aber für die in der Leittextmethode zwingend implementierten
Aufgaben der Evaluation und Reflexion als sehr hilfreich erweisen.
Für mich persönlich erwies sich die Strategie, Wissen
durch den Handlungsbezug tiefer und langfristiger zu vermitteln, in diesem
Fachdidaktik Modell als nicht sehr gelungen. Dies hängt aber damit zusammen, dass
ein Großteil des zu vermittelnden Wissens aufgrund eines absolvierten
Biologiestudiums bereits bekannt war. Als Ansatz, um den Schülern neues,
komplexes Wissen in einem Handlungsbezug zu vermitteln bzw. uns diese
konstruktivistische Methode der Unterrichtsgestaltung näher zu bringen, empfand
ich die Methodik jedoch gelungen. Die Ermittlung der in der Nahrung enthaltenen
Nährstoffe anhand von Nährstofftabellen ermöglicht den Schülern einen realitätsnahen
Einblick in die verschiedenen Nährstoffklassen und ermöglicht es zudem, den
Schülern fachübergreifend eine gesunde Ernährungsweise näher zu bringen. Die
exakte, aktive Protokollierung eines 24h Inputs kann dazu beitragen, bei den
Schülern eine exakte Arbeits-(Beobachtungs-)weise zu schulen, wie sie besonders
in naturwissenschaftlichen (Labor-)berufen oft gefragt ist. Die Berechnung der
in der Nahrung enthaltenen Nährstoffe birgt zudem die Möglichkeit, die Schüler
an Tabellenkalkulationsprogramme (z.B. Excel) heranzuführen. Die Aufgabe,
Stoffwechselprozesse mit Hilfe eines Modellkastens zu modellieren, empfand ich
besonders für jüngere Schüler als besonders gelungen, da diese Technik dabei
hilft, gewisse Prozesse zu visualisieren und somit einprägsamer zu machen
(Handlungsbezug). Zudem wurde dadurch
die Kreativität der Schüler angesprochen. Die Aufgabe, kleine illustratorische
Filme dieser Modellierungen anzufertigen, schulte weitere (fachübergreifende)
Methodenkompetenzen (Videobearbeitung, strukturiertes Vorgehen, effiziente
Aufgabenteilung). Die im ganzen Modul dominierende Teamarbeit trägt
unbestritten zur Verbesserung der sozialen
Kompetenzen bei und stärkt ihre Fähigkeiten teamorientiert arbeiten zu können.
Die Vorstellung und Implementierung der online Tools Prezi und Blogger
empfand ich persönlich als sehr nützlich, da mir diese Tools noch nicht bekannt
waren, bzw. ich noch nie mit ihnen gearbeitet habe. Neben dem Erlernen der
jeweiligen Bedienung wurden mir dabei nützliche Anwendungsmöglichkeiten und
Vorteile bewusst sowie mit dem Einsatz verbundene Probleme und Gefahren. Dies
führte in diesem Fachdidaktik Modul zu einem anregenden Diskussions-/Evaluationsprozess.
3. Analyse des 1M-Projektes bezüglich den Vorgehensregeln der Leittextmethode
Da die Leittextmethode auf den Erwerb von beruflichen
Schlüsselqualifikationen bei den Schülern zielt, steht der Wissenserwerb in
einem starken Handlungskontext, bei dem die Schüler den gesamten Prozess von
der Vorbereitung bis hin zur Evaluation selbst steuern und dabei neben den
fachlichen Lernzielen zahlreiche überfachliche Kompetenzen erlangen.
Abbildung 1 fasst das Vorgehen innerhalb der
Leittextmethode graphisch zusammen:
Abbildung 1: Verlaufsstruktur der Leittextmethode
Auf das 1M Projekt bezogen erhalten die Schüler dabei
als Leittext das Autragsjournal, in dem die einzelnen Aufträge beschrieben
werden, die letztendlich zu einem 3D
Prezi Modell des menschlichen Stoffwechsels führen. Zusätzliche Leitfragen dienen den Schülern dabei als
Reflexionsmöglichkeit, um zu überprüfen, ob sie die Kernziele dieser
Unterrichtseinheit und das angestrebte Wissensniveau erreicht haben. Als
zweiten Leittext erhielten die Schüler zu Beginn ein Skript, das in dieser
Lerneinheit als Lehrbuch (Quellentext) diente, und mit dem sich die Schüler das
notwendige Wissen aneignen konnten. Dies stellte einen vereinfachten Ansatz der
Leittextmethode da. Für fortgeschrittene Schüler ist auch ein Ansatz möglich,
bei dem die Schüler selbst recherchieren und sich ihre Quelltexte selbst
besorgen müssen. Basierend auf der Grundaufgabe, nämlich eine Prezi sowie einen
Blog zu dieser Lerneinheit anzufertigen, beginnen die Schüler mit der Planung:
Hierbei sollen die Ziele des Auftrages erfasst werden, und Lösungsideen gesammelt und besprochen werden.
Nachdem man sich für einen Lösungsansatz entschieden hat, werden die
Verantwortlichkeiten verteilt (Entscheidung) (3). Basierend auf den getroffenen
Entscheidungen werden die Aufträge schließlich bearbeitet (ausgeführt) (4), im
Hinblick auf das Auftragsziel danach kontrolliert (5) und schließlich evaluiert
(ausgewertet) (6). Unter Kontrolle versteht man in diesem Zusammenhang zum
Beispiel, ob die Lage der eingezeichneten Organe auch stimmt und vollzählig ist,
ob alle Stoffwechselprozesse modelliert wurden, und die Einbettung der Filme in
die Prezi funktioniert hat. Die Kontrolle wurde im Falle des 1M Projektes auch
durch Leitfragen im Leittext unterstützt, die auf mögliche Fehlerquellen aufmerksam
machten, und den Schüler somit dabei unterstützten, das eigene Modell eigenständig
kontrollieren zu können. Ein Kontrollbogen, der die richtigen Antworten
beinhaltet und bei der Leittextmethode ebenfalls vorgesehen ist, fehlte jedoch.
Bei der Evaluation wird der Schüler im Hinblick auf
die Zielvorgaben, bzw. die Erlangung der zu vermittelnden
Schlüsselqualifikationen „bewertet“. Hierbei kann das Werkstück als
Evaluationsgegenstand für die Bewertung herangezogen werden, zum Beispiel indem
die Qualität dieses Werkstücks geprüft wird, als neuer Leittext für eine erneute Informationsbeschaffung (in
einem Test) zu dienen, muss es aber nicht. Im nächsten Kapitel wird auf die
Leistungsmessung explizit eingegangen.
Interessanterweise ist mir in dieser Reflexion
aufgefallen, dass sich in dem großen 1M-Leittextprojekt die Schritte 1-5
eigentlich für jeden einzelnen Auftrag wiederholt haben, dies aber nur am
Rande.
Obwohl die Lehrperson lediglich in der
Vorbereitungsphase (Erstellung des Leittextes bzw. des Quellenmaterials), sowie
der Evaluation signifikant involviert ist und in den Phasen der Planung,
Durchführung und Kontrolle eher die Rolle eines Lernberaters einnimmt, ist
diese Lernmethode auch bei der Lehrperson mit einem enormen Zeitaufwand bei der
Erstellung des Leittextes und der Recherche bzw Erstellung des Quellenmaterials
verbunden, weshalb sich diese Methode hauptsächlich für komplexe
Fragestellungen bzw. Themengebiete eignet. Die vorbereitende Lehrperson muss
über einen guten Überblick bezüglich der Vorkenntnisse der Schüler verfügen, um
dementsprechend einen Aufgabenplan erstellen zu können, der in logischer
Reihenfolge bereits vorhandenes (bzw. gerade neu erarbeitetes) Wissen durch neues Wissen ergänzt, und somit die
Wissenkonstruktion der Schüler strukturiert steuert.
Im Fall des 1M Projektes erschien mir die Erarbeitung
des Leittextes in Kombination mit dem Quellentext (Skript) durch die Lehrperson gut gelungen.
Ausgehend von einer, von den Schülern selbst
erarbeiteten Zeichnung des menschlichen Körpers mit allen am Stoffwechsel
beteiligten Organe, wurde dieses Basismodell immer detaillierter. Dank Prezi
und multimedialer Tools konnte man daher nicht nur thematisch sondern auch visuell
immer mehr ins Detail eintauchen.
Leitfragen unterstützten die Schüler dabei, nach
Vollendung eines Auftrages die Richtigkeit des bestehenden Modells zu
überprüfen, zu reflektieren und trugen somit dazu bei, ein Gesamtbild des menschlichen Stoffwechsels
bei den Schülern zu manifestieren.
4. Der Leistungsmessung der Leittextmethode und des 1M Projektes
Da es bei der Leittextmethode um die Vermittlung von
Schlüsselqualifikationen geht, die Erarbeitung des „Werkstücks“ von wenigen
offiziellen Vorgaben begleitet wird, und
die Schüler das Projekt von der Planung bis zur Kontrolle in Teamarbeit eigenständig
bearbeiten, erweist sich eine Leistungsmessung, die das Individuum, die
fachlichen, sowie die überfachlichen Kompetenzen berücksichtigt, als sehr
schwierig. Zwar ist die Qualität des
erstellten Werkstücks in einem gewissen Rahmen möglich (so kann zum Beispiel
die Richtigkeit des Modells bewertet werden), können bestimmte individuellen
fach- und fachübergreifende Kompetenzen zum Beispiel in Form einer Präsentation
überprüft werden, doch letztendlich stellen diese Benotungen dann lediglich ein
Abbild der Vorlieben der Lehrperson da.
Da die Leittextmethode durch selbstreguliertes Lernen
charakterisiert ist, soll auch die Leistungsmessung in Gruppen- und
Selbstreflexionen so weit es geht durch Selbstkontrolle erfolgen. Im Leittext
des 1M Projektes gab es hierzu immer Leitfragen, anhand derer die Schüler ihren
Wissensstand überprüfen konnten. Dies waren meist keine „einfachen“ Fragen,
sondern Transferfragen, deren richtige Beantwortung nicht das Wiederholen von
Fakten aus dem Skript, sondern das Verständnis
des behandelten Stoffes erforderte.
Anhand solcher, gut durchdachten „Leitfragen“ können
die Schüler somit recht gut in Eigenregie kontrollieren, welche Lernerfolge sie
erzielt haben. Solche Selbstkontrollen haben zudem einen motivatorischen
Effekt, wenn sie dem Schüler entweder zeigen, dass er den Stoff nochmal
wiederholen sollte, weil er deutliche Lücken aufweist und den Zusammenhang zu
den Fragen schlichtweg nicht herstellen kann, oder sie ihm wie eine Art
Bestätigung zeigen, dass er den Stoff verstanden hat. Wichtig würde ich in
diesem Zusammenhang und auf das 1M Projekt gerichtet noch einen Kontrollbogen
finden. Zwar konnte ich die Fragen meist eigenständig oder unter Zuhilfenahme
des Skriptes beantworten, doch kann ich mir vorstellen, dass besonders bei
leistungsschwächeren Schülern immer Unsicherheiten bestehen bleiben, ob das
jetzt die richtige Antwort ist oder nicht. Im Sinne der Selbstverantwortung
könnte man natürlich an solche Schüler appellieren, den Lehrer einfach zu
fragen, doch sehe ich diesbezüglich auch die soziale Komponente und die Gefahr,
dass Schüler das nicht so oft tun, zum Beispiel aus Angst im Klassenverband als
Streber da zu stehen.
Bei aller Selbstkontrolle müssen Leistungen bzw.
Lernfortschritte evaluiert werden:
Neben der Planung des Leittextprojektes ist dies die
einzige Phase, in welcher der Lehrer signifikant involviert ist, wobei er in
den Phasen dazwischen eher als Lernberater in Erscheinung tritt. Der Ansatz der
Leittextmethode geht dabei einen revolutionären Weg, der auch mir, von einem
klassischen, instruktivistischen Gymnasium kommend, sehr neu ist:
Im Gegensatz zu den klassischen, frontalen
Lernmodellen, distanziert sich die Leittextmethode vom Prinzip der klassischen
Benotung. In Übereinstimmung mit der Idee des selbstregulierten Lernens geht es
der Leittextmethode nicht um eine „kontrollierte Außenbewertung“, sondern um
eine auf fachlichen und überfachlichen Kompetenzen basierende Selbst- und Gruppenreflexion, an
deren Ende ein Gespräch mit dem Lehrer steht. In diesem Gespräch sollten dann
aufgrund der Leistung des Schülers, dessen Selbstreflexion, sowie den
Eindrücken des Lehrers Zielvereinbarungen zwischen Lehrer und Schüler
geschlossen werden, die sich laut Kersten Reich sehr gut bewerten lassen.
Den Leistungsnachweis des 1M Projektes bildete für
uns letzte Woche ein Test, in dem das erworbene Wissen in Form solcher
Transferfragen getestet wurde.
Somit folgte dieser Test einem klassischen, frontalen
Leistungsnachweis. Obwohl solche Tests, sowie deren Benotung in der Leittextmethode nicht vorgesehen sind,
eignen sie sich zugegebenermaßen dazu, Fachwissen zu prüfen, und dem Lehrer
somit einen Einblick über die fachlichen Kompetenzen des Schülers zu
vermitteln.
Neben diesem klassischen Leistungsnachweis bilden
diese beiden Reflexionen die selbstreflexive Komponente dieses
Leistungsnachweises. Sowohl der Test als auch die beiden Selbstreflexionen
dienen vermutlich als Ausgangspunkt für ein Gespräch mit dem Fachdidaktiker, in
welchen dann Zielvereinbarungen im Sinne der Leittextmethode getroffen
werden.
5. Eignung des 1M Projektes als Thema für die Leittextmethode
Die Leittextmethode ist eine für den Lehrenden und
den Lernenden sehr anspruchsvolle, zeitaufwendige Methode und eignet sich nicht
für alle Themengebiete gleich gut. Aufgrund der enormen Vorbereitungszeit
sollte der Nutzen immer sorgfältig gegen den Aufwand abgewogen werden. Besonders
komplexe und schwierige Themengebiete eignen sich gut für die Bearbeitung.
Durch eine teambasierte Aufteilung (Jede Gruppe ein
anderes Thema) lässt sich somit in einem Projekt auch ein recht großes
Themengebiet z.B. Literatur-/Kunstepochen bearbeiten, bei dem jede Gruppe eine
andere Epoche nach den gleichen Kriterien behandelt, und die Ergebnisse später
zusammen in einer Präsentation allen Schülern präsentiert werden. An diesem
konkreten Beispiel lässt sich jedoch schon der enorme Zeitaufwand für den
Lehrenden bei der Erstellung des Leittextes und der jeweiligen Leitfragen
erahnen.
Im Gegensatz hierzu ist die Methode nicht geeignet,
wenn Lernen nicht „in einer erwarteten Reihenfolge, experimentell, forscherisch
und künstlerisch“ stattfindet.
Hier ist es für die Lehrperson nahezu unmöglich,
einen Leittext zu erstellen, bei dem neu konstruiertes Wissen schrittweise auf
bereits erarbeitetem Wissen aufbaut bzw. an dieses anknüpfen soll. Auch fällt
es auf diesem Sektor schwer, die Vorkenntnisse der Schüler für die
Leittexterstellung richtig einzuschätzen.
Bezüglich des 1M Projektes hat es meines Erachtens
Sinn gemacht, die Leittextmethode anzuwenden. Die Komplexität des menschlichen
Stoffwechsels (verschiedenen Organe, verschiedene Stoffwechselprozesse) ist geradezu
prädestiniert für die Erstellung eines, immer mehr ins Detail gehenden 3D
Modells.
Die Vorkenntnisse der Schüler lassen sich aufgrund
des Lehrplans auch recht gut abschätzen. Online Tools wie Prezi erleichtern dabei die praktische Umsetzung, wobei
der individuelle, kreative Faktor nicht zu kurz kommt. Die Implementation
unterschiedlicher Handlungsbezüge (Beobachten, Analysieren, Modellieren,
Bloggen, Videoarbeiten) trägt neben der anzueignenden Fachkompetenz zu
einer Stärkung der überfachlichen
Kompetenzen bei und fördert durch die Teamarbeit auch die sozialen Kompetenzen
der Schüler.
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