Montag, 18. November 2013

Reflexion 2: Analyse des 1M-Projektes



Auftrag:   Vergleich der 13 Aufträge des M1 Projektes mit der Theorie zur
Leittextmethode im Bezug auf
A)    Zielsetzungen
B)   Vorgehen
C)   Leistungsnachweis
D)   Themenwahl

Theoretische Grundlagen: 
·      Reich, K. (2009). Lehrerbildung konstruktivistisch gestalten Beltz & Gelberg
·      “ Leittextmethode“ zusammengestellt aus: Methodenpool Uni Köln - Leittext

1. Einleitung:

Die Leittextmethode ist eine Lernmethode, die vor allem in der beruflichen Ausbildung eingesetzt wird und sich vor allem dadurch auszeichnet, dass die Lernenden in kleinen Gruppen (eine) Aufgabe(n) bearbeiten und sich damit Ihr Wissen größtenteils selbst erarbeiten. Anhand von Leittexten (und Leitfragen) produzieren sie dabei eine Art „Werkstück“. Wie das Ergebnis, das angestrebte Produkt, zum Schluss tatsächlich aussieht, bleibt dabei – im Rahmen gewisser Vorgaben- den Lernenden frei überlassen. Das endgültige Produkt steht zwar auf den ersten Blick im Focus der Lernenden, dient aber tatsächlich „nur“ als eine Art Leitprodukt,  dessen Planung, Erstellung, und Bewertung wie ein roter Faden durch den Lernprozess führt. Durch eine dominant aktive, handelnde Lernmethodik werden somit sowohl Fachkompetenzen als auch fachübergreifende Kompetenzen geschult.

Im Folgenden soll das durchgeführte 1M Projekt mit der Leittextmethode verglichen werden, wobei es gilt, das besondere Augenmerk auf die Zielsetzungen (Kapitel 2) , das Vorgehen (Kapitel 3),  den Leistungsnachweis (Kapitel 4) und die Themenwahl (Kapitel 5) zu legen:

2. Analyse des M1-Projektes bezüglich der Zielsetzungen der Leittextmethode


Das Ziel der Leittextmethode ist es, den Lernenden anhand von Leittexten und  Leit- fragen eine Art roten Faden zu geben, anhand dessen sie sich - in einem schaffenden Handlungsbezug eingebettet- ihr Wissen eigenständig aneignen. Dieser konstruktivistische Ansatz stützt sich auf die Erkenntnis, dass Wissen, das man durch Erfahrungen gewonnen, sich also selbst konstruiert hat, von längerfristiger Dauer ist als serviertes, sogenanntes „fast food“ Wissen, das man nur von einer Lehrperson übernommen hat und das nur von kurzweiliger Dauer ist.  Durch die Komplexität und wenig vorgabenbasierte, teamorientierte Ausrichtung des Projektes erfahren die Lernenden den gesamten Entwicklungsprozess von der Planung, Durchführung bis hin zu seiner Evaluation. Dadurch werden zahlreiche fach-übergreifende Kompetenzen wie Kreativität, Eigeneinschätzung, Organisations-talent, sowie (projektspezifisch) zahlreiche (fachfremde) Methodenkompetenzen gefördert. Nicht zuletzt durch die stark implementierte Teamarbeit werden vor allem auch die sozialen Kompetenzen der Lernenden geschult.

Im dem erlebten 1M Projekt ging es um die Auseinandersetzung mit dem menschlichen Stoffwechsel.  Angeleitet durch die einzelnen Aufträge bestand die „Leitaufgabe“ darin, in 2er Gruppen mittels der online Software Prezi ein 3D Modell des Menschen zu erstellen, das sich vor allem auf den Verdauungsapparat konzentriert. Die Prezi Präsentation stellte somit das angestrebte „Werkstück“ dar. Die einzelnen Aufträge (zusammengefasst im Auftragsjournal) stellten den Leittext dar, anhand dessen das Modell immer mehr erweitert wurde, wobei diese „Anleitungen“ jedoch nur grobe Vorgaben machten. Interessanterweise führte die anzufertigende „Werkarbeit“, die Prezi über das Verdauungssystem des Menschen, bei gewissenhafter Bearbeitung am Ende zu einem „neuen, interaktiven Leittext“, der in einem abzulegenden Leistungsnachweis als Informationsquelle auch benutzt werden durfte.
Die Art und Weise des Outputs blieb gänzlich den Lernenden überlassen. Selbst gewisse Vorgaben (das Führen eines Blogs, der den gesamten Arbeitsprozess protokolliert, reflektiert, und evaluiert) wurden frei gestellt, sollten sich aber für die in der Leittextmethode zwingend implementierten Aufgaben der Evaluation und Reflexion als sehr hilfreich erweisen.

Für mich persönlich erwies sich die Strategie, Wissen durch den Handlungsbezug tiefer und langfristiger zu vermitteln, in diesem Fachdidaktik Modell als nicht sehr gelungen. Dies hängt aber damit zusammen, dass ein Großteil des zu vermittelnden Wissens aufgrund eines absolvierten Biologiestudiums bereits bekannt war. Als Ansatz, um den Schülern neues, komplexes Wissen in einem Handlungsbezug zu vermitteln bzw. uns diese konstruktivistische Methode der Unterrichtsgestaltung näher zu bringen, empfand ich die Methodik jedoch gelungen. Die Ermittlung der in der Nahrung enthaltenen Nährstoffe anhand von Nährstofftabellen ermöglicht den Schülern einen realitätsnahen Einblick in die verschiedenen Nährstoffklassen und ermöglicht es zudem, den Schülern fachübergreifend eine gesunde Ernährungsweise näher zu bringen. Die exakte, aktive Protokollierung eines 24h Inputs kann dazu beitragen, bei den Schülern eine exakte Arbeits-(Beobachtungs-)weise zu schulen, wie sie besonders in naturwissenschaftlichen (Labor-)berufen oft gefragt ist. Die Berechnung der in der Nahrung enthaltenen Nährstoffe birgt zudem die Möglichkeit, die Schüler an Tabellenkalkulationsprogramme (z.B. Excel) heranzuführen. Die Aufgabe, Stoffwechselprozesse mit Hilfe eines Modellkastens zu modellieren, empfand ich besonders für jüngere Schüler als besonders gelungen, da diese Technik dabei hilft, gewisse Prozesse zu visualisieren und somit einprägsamer zu machen (Handlungsbezug).  Zudem wurde dadurch die Kreativität der Schüler angesprochen. Die Aufgabe, kleine illustratorische Filme dieser Modellierungen anzufertigen, schulte weitere (fachübergreifende) Methodenkompetenzen (Videobearbeitung, strukturiertes Vorgehen, effiziente Aufgabenteilung). Die im ganzen Modul dominierende Teamarbeit trägt unbestritten zur  Verbesserung der sozialen Kompetenzen bei und stärkt ihre Fähigkeiten teamorientiert arbeiten zu können.
Die Vorstellung und Implementierung der online Tools Prezi und Blogger empfand ich persönlich als sehr nützlich, da mir diese Tools noch nicht bekannt waren, bzw. ich noch nie mit ihnen gearbeitet habe. Neben dem Erlernen der jeweiligen Bedienung wurden mir dabei nützliche Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile bewusst sowie mit dem Einsatz verbundene Probleme und Gefahren. Dies führte in diesem Fachdidaktik Modul zu einem anregenden Diskussions-/Evaluationsprozess.

3. Analyse des 1M-Projektes bezüglich den Vorgehensregeln der Leittextmethode


Da die Leittextmethode auf den Erwerb von beruflichen Schlüsselqualifikationen bei den Schülern zielt, steht der Wissenserwerb in einem starken Handlungskontext, bei dem die Schüler den gesamten Prozess von der Vorbereitung bis hin zur Evaluation selbst steuern und dabei neben den fachlichen Lernzielen zahlreiche überfachliche Kompetenzen erlangen.
Abbildung 1 fasst das Vorgehen innerhalb der Leittextmethode graphisch zusammen:

                           


                              Abbildung 1:  Verlaufsstruktur der Leittextmethode
                                                                   Quelle:  Donauuniversität  Krems

Auf das 1M Projekt bezogen erhalten die Schüler dabei als Leittext das Autragsjournal, in dem die einzelnen Aufträge beschrieben werden, die letztendlich zu einem 3D Prezi Modell des menschlichen Stoffwechsels führen. Zusätzliche Leitfragen dienen den Schülern dabei als Reflexionsmöglichkeit, um zu überprüfen, ob sie die Kernziele dieser Unterrichtseinheit und das angestrebte Wissensniveau erreicht haben. Als zweiten Leittext erhielten die Schüler zu Beginn ein Skript, das in dieser Lerneinheit als Lehrbuch (Quellentext) diente, und mit dem sich die Schüler das notwendige Wissen aneignen konnten. Dies stellte einen vereinfachten Ansatz der Leittextmethode da. Für fortgeschrittene Schüler ist auch ein Ansatz möglich, bei dem die Schüler selbst recherchieren und sich ihre Quelltexte selbst besorgen müssen. Basierend auf der Grundaufgabe, nämlich eine Prezi sowie einen Blog zu dieser Lerneinheit anzufertigen, beginnen die Schüler mit der Planung: Hierbei sollen die Ziele des Auftrages erfasst werden, und  Lösungsideen gesammelt und besprochen werden. Nachdem man sich für einen Lösungsansatz entschieden hat, werden die Verantwortlichkeiten verteilt (Entscheidung) (3). Basierend auf den getroffenen Entscheidungen werden die Aufträge schließlich bearbeitet (ausgeführt) (4), im Hinblick auf das Auftragsziel danach kontrolliert (5) und schließlich evaluiert (ausgewertet) (6). Unter Kontrolle versteht man in diesem Zusammenhang zum Beispiel, ob die Lage der eingezeichneten Organe auch stimmt und vollzählig ist, ob alle Stoffwechselprozesse modelliert wurden, und die Einbettung der Filme in die Prezi funktioniert hat. Die Kontrolle wurde im Falle des 1M Projektes auch durch Leitfragen im Leittext unterstützt, die auf mögliche Fehlerquellen aufmerksam machten, und den Schüler somit dabei unterstützten, das eigene Modell eigenständig kontrollieren zu können. Ein Kontrollbogen, der die richtigen Antworten beinhaltet und bei der Leittextmethode ebenfalls vorgesehen ist, fehlte jedoch.
Bei der Evaluation wird der Schüler im Hinblick auf die Zielvorgaben, bzw. die Erlangung der zu vermittelnden Schlüsselqualifikationen „bewertet“. Hierbei kann das Werkstück als Evaluationsgegenstand für die Bewertung herangezogen werden, zum Beispiel indem die Qualität dieses Werkstücks geprüft wird,  als neuer Leittext  für eine erneute Informationsbeschaffung (in einem Test) zu dienen, muss es aber nicht. Im nächsten Kapitel wird auf die Leistungsmessung explizit eingegangen.
Interessanterweise ist mir in dieser Reflexion aufgefallen, dass sich in dem großen 1M-Leittextprojekt die Schritte 1-5 eigentlich für jeden einzelnen Auftrag wiederholt haben, dies aber nur am Rande.

Obwohl die Lehrperson lediglich in der Vorbereitungsphase (Erstellung des Leittextes bzw. des Quellenmaterials), sowie der Evaluation signifikant involviert ist und in den Phasen der Planung, Durchführung und Kontrolle eher die Rolle eines Lernberaters einnimmt, ist diese Lernmethode auch bei der Lehrperson mit einem enormen Zeitaufwand bei der Erstellung des Leittextes und der Recherche bzw Erstellung des Quellenmaterials verbunden, weshalb sich diese Methode hauptsächlich für komplexe Fragestellungen bzw. Themengebiete eignet. Die vorbereitende Lehrperson muss über einen guten Überblick bezüglich der Vorkenntnisse der Schüler verfügen, um dementsprechend einen Aufgabenplan erstellen zu können, der in logischer Reihenfolge bereits vorhandenes (bzw. gerade neu erarbeitetes) Wissen  durch neues Wissen ergänzt, und somit die Wissenkonstruktion der Schüler strukturiert steuert.
Im Fall des 1M Projektes erschien mir die Erarbeitung des Leittextes in Kombination mit dem Quellentext (Skript)  durch die Lehrperson gut gelungen.
Ausgehend von einer, von den Schülern selbst erarbeiteten Zeichnung des menschlichen Körpers mit allen am Stoffwechsel beteiligten Organe, wurde dieses Basismodell immer detaillierter. Dank Prezi und multimedialer Tools konnte man daher nicht nur thematisch sondern auch visuell immer mehr ins Detail eintauchen.
Leitfragen unterstützten die Schüler dabei, nach Vollendung eines Auftrages die Richtigkeit des bestehenden Modells zu überprüfen, zu reflektieren und trugen somit dazu bei,  ein Gesamtbild des menschlichen Stoffwechsels bei den Schülern zu manifestieren.

4. Der Leistungsmessung der Leittextmethode und des 1M Projektes


Da es bei der Leittextmethode um die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen geht, die Erarbeitung des „Werkstücks“ von wenigen offiziellen Vorgaben begleitet  wird, und die Schüler das Projekt von der Planung bis zur Kontrolle in Teamarbeit eigenständig bearbeiten, erweist sich eine Leistungsmessung, die das Individuum, die fachlichen, sowie die überfachlichen Kompetenzen berücksichtigt, als sehr schwierig.  Zwar ist die Qualität des erstellten Werkstücks in einem gewissen Rahmen möglich (so kann zum Beispiel die Richtigkeit des Modells bewertet werden), können bestimmte individuellen fach- und fachübergreifende Kompetenzen zum Beispiel in Form einer Präsentation überprüft werden, doch letztendlich stellen diese Benotungen dann lediglich ein Abbild der Vorlieben der Lehrperson da.
Da die Leittextmethode durch selbstreguliertes Lernen charakterisiert ist, soll auch die Leistungsmessung in Gruppen- und Selbstreflexionen so weit es geht durch Selbstkontrolle erfolgen. Im Leittext des 1M Projektes gab es hierzu immer Leitfragen, anhand derer die Schüler ihren Wissensstand überprüfen konnten. Dies waren meist keine „einfachen“ Fragen, sondern Transferfragen, deren richtige Beantwortung nicht das Wiederholen von Fakten aus dem Skript, sondern das Verständnis  des behandelten Stoffes erforderte.
Anhand solcher, gut durchdachten „Leitfragen“ können die Schüler somit recht gut in Eigenregie kontrollieren, welche Lernerfolge sie erzielt haben. Solche Selbstkontrollen haben zudem einen motivatorischen Effekt, wenn sie dem Schüler entweder zeigen, dass er den Stoff nochmal wiederholen sollte, weil er deutliche Lücken aufweist und den Zusammenhang zu den Fragen schlichtweg nicht herstellen kann, oder sie ihm wie eine Art Bestätigung zeigen, dass er den Stoff verstanden hat. Wichtig würde ich in diesem Zusammenhang und auf das 1M Projekt gerichtet noch einen Kontrollbogen finden. Zwar konnte ich die Fragen meist eigenständig oder unter Zuhilfenahme des Skriptes beantworten, doch kann ich mir vorstellen, dass besonders bei leistungsschwächeren Schülern immer Unsicherheiten bestehen bleiben, ob das jetzt die richtige Antwort ist oder nicht. Im Sinne der Selbstverantwortung könnte man natürlich an solche Schüler appellieren, den Lehrer einfach zu fragen, doch sehe ich diesbezüglich auch die soziale Komponente und die Gefahr, dass Schüler das nicht so oft tun, zum Beispiel aus Angst im Klassenverband als Streber da zu stehen.

Bei aller Selbstkontrolle müssen Leistungen bzw. Lernfortschritte evaluiert werden:
Neben der Planung des Leittextprojektes ist dies die einzige Phase, in welcher der Lehrer signifikant involviert ist, wobei er in den Phasen dazwischen eher als Lernberater in Erscheinung tritt. Der Ansatz der Leittextmethode geht dabei einen revolutionären Weg, der auch mir, von einem klassischen, instruktivistischen Gymnasium kommend, sehr neu ist:
Im Gegensatz zu den klassischen, frontalen Lernmodellen, distanziert sich die Leittextmethode vom Prinzip der klassischen Benotung. In Übereinstimmung mit der Idee des selbstregulierten Lernens geht es der Leittextmethode nicht um eine „kontrollierte Außenbewertung“, sondern um eine auf fachlichen und überfachlichen Kompetenzen  basierende Selbst- und Gruppenreflexion, an deren Ende ein Gespräch mit dem Lehrer steht. In diesem Gespräch sollten dann aufgrund der Leistung des Schülers, dessen Selbstreflexion, sowie den Eindrücken des Lehrers Zielvereinbarungen zwischen Lehrer und Schüler geschlossen werden, die sich laut Kersten Reich sehr gut bewerten lassen. 

Den Leistungsnachweis des 1M Projektes bildete für uns letzte Woche ein Test, in dem das erworbene Wissen in Form solcher Transferfragen getestet wurde.
Somit folgte dieser Test einem klassischen, frontalen Leistungsnachweis. Obwohl solche Tests, sowie deren Benotung in  der Leittextmethode nicht vorgesehen sind, eignen sie sich zugegebenermaßen dazu, Fachwissen zu prüfen, und dem Lehrer somit einen Einblick über die fachlichen Kompetenzen des Schülers zu vermitteln.
Neben diesem klassischen Leistungsnachweis bilden diese beiden Reflexionen die selbstreflexive Komponente dieses Leistungsnachweises. Sowohl der Test als auch die beiden Selbstreflexionen dienen vermutlich als Ausgangspunkt für ein Gespräch mit dem Fachdidaktiker, in welchen dann Zielvereinbarungen im Sinne der Leittextmethode getroffen werden. 

5. Eignung des 1M Projektes als Thema für die Leittextmethode


Die Leittextmethode ist eine für den Lehrenden und den Lernenden sehr anspruchsvolle, zeitaufwendige Methode und eignet sich nicht für alle Themengebiete gleich gut. Aufgrund der enormen Vorbereitungszeit sollte der Nutzen immer sorgfältig gegen den Aufwand abgewogen werden. Besonders komplexe und schwierige Themengebiete eignen sich gut für die Bearbeitung.
Durch eine teambasierte Aufteilung (Jede Gruppe ein anderes Thema) lässt sich somit in einem Projekt auch ein recht großes Themengebiet z.B. Literatur-/Kunstepochen bearbeiten, bei dem jede Gruppe eine andere Epoche nach den gleichen Kriterien behandelt, und die Ergebnisse später zusammen in einer Präsentation allen Schülern präsentiert werden. An diesem konkreten Beispiel lässt sich jedoch schon der enorme Zeitaufwand für den Lehrenden bei der Erstellung des Leittextes und der jeweiligen Leitfragen erahnen.

Im Gegensatz hierzu ist die Methode nicht geeignet, wenn Lernen nicht „in einer erwarteten Reihenfolge, experimentell, forscherisch und künstlerisch“ stattfindet.
Hier ist es für die Lehrperson nahezu unmöglich, einen Leittext zu erstellen, bei dem neu konstruiertes Wissen schrittweise auf bereits erarbeitetem Wissen aufbaut bzw. an dieses anknüpfen soll. Auch fällt es auf diesem Sektor schwer, die Vorkenntnisse der Schüler für die Leittexterstellung richtig einzuschätzen.

Bezüglich des 1M Projektes hat es meines Erachtens Sinn gemacht, die Leittextmethode anzuwenden. Die Komplexität des menschlichen Stoffwechsels (verschiedenen Organe, verschiedene Stoffwechselprozesse) ist geradezu prädestiniert für die Erstellung eines, immer mehr ins Detail gehenden 3D Modells.  
Die Vorkenntnisse der Schüler lassen sich aufgrund des Lehrplans auch recht gut abschätzen. Online Tools wie Prezi erleichtern dabei die praktische Umsetzung, wobei der individuelle, kreative Faktor nicht zu kurz kommt. Die Implementation unterschiedlicher Handlungsbezüge (Beobachten, Analysieren, Modellieren, Bloggen, Videoarbeiten) trägt neben der anzueignenden Fachkompetenz zu einer  Stärkung der überfachlichen Kompetenzen bei und fördert durch die Teamarbeit auch die sozialen Kompetenzen der Schüler.

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